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CoT stark - Gold auf dem Weg zum Zwischenziel

19.03.2013  |  Markus Blaschzok
Die Enteignung der Bürger in Zypern durch den Staat hat das Potenzial, um einen Wechsel im Sentiment an den Märkten herbeizuführen. Die äußerst positive Stimmung am Aktienmarkt und die Negative am Rohstoffmarkt könnte nun kippen und der erwartete Trendwechsel langsam einsetzen. Die ersten vorausschauenden Investoren reagierten bereits, denn mit Beginn des Handels in dieser Woche gab es einen deutlichen Sprung bei Gold und einen Abschlag am Aktienmarkt. Die sorglose Euphorie der Trendfolger aufgrund nominaler Höchststände am Aktienmarkt, schwindender Sorge vor Inflation sowie einer vermeintlich starken Konjunktur, dürfte nun dahin sein. Wenn es bei der Sitzung des FED Offenmarktausschuss in der nächsten Woche wieder keine konkreten Informationen zu der Möglichkeit eines Exits gibt, dürfte der Markt langsam akzeptieren, dass es keine Alternative zur Inflation gibt, was den Sentiment- und Trendwechsel beim Gold zusätzlich unterstützen könnte.

Die Behauptung, eine Enteignung wäre das kleinere Übel im Vergleich zu einem Bankrott Zyperns, ist sachlich falsch, zumindest aus der Sicht der hiesigen Bevölkerung. Es kann keine Rettung vor der realwirtschaftlichen Kontraktion geben. Die Fehlallokationen sind durch planwirtschaftliche Eingriffe entstanden und müssen auf natürlichem Wege bereinigt werden. Durch den staatlichen Diebstahl an der Bevölkerung über Steuern und direkte Enteignung zugunsten des Bankenkartells wird der Ausbruch der Krise nur verzögert.

Am Ende des Tages steht die realwirtschaftliche Krise, mit dem Unterschied, dass die Verursacher geschützt, gestärkt und rekapitalisiert wurden, während die Bevölkerung im Vergleich zu einem sofortigen Bankrott viel schlechter gestellt sein wird. Selbst der Vorstandsvorsitzende der Saxo Bank nannte das Vorgehen der EU "ausgewachsenen Sozialismus“ und stellte die Frage, ob die Europäische Union noch zu den zivilisierten Demokratien gehöre. Und in der Tat untergräbt dieses Vorgehen den Kapitalismus völlig. Wie soll man noch Geschäftstransaktionen tätigen, wenn man nicht weiß, ob das eigene Geld oder das der Kunden morgen noch vollständig auf dem Konto sein wird? Das Prinzip der Einlagensicherung wurde damit ad absurdum geführt.

Mit dem Hinweis, dass Zypern ein Sonderfall sei, erneuerte Merkels Regierungssprecher umgehend die Einlagengarantie des Staates und wies darauf hin, dass Unruhe bei den Sparern in den Euroländern ungerechtfertig wäre. In einem ungedeckten Geldsystem kann es keine allgemeine Einlagengarantie durch den Staat geben, denn dies bedeute im Extremfall die Überschreibung des Großteils des Volksvermögens auf das Bankenkartell, nur um nominale Werte zu sichern. Die Einlagen sind hier ebenso unsicher wie in Zypern und der Staat wird auf das Vermögen der Bevölkerung unter Androhung von Gewalt zugreifen, um es auf das Bankenkartell zu übertragen, wenn es an der Zeit ist. Sollte nach dem Diebstahl in Zypern eine Kapitalflucht in den PIFGS-Ländern einsetzen, wird die EZB sofort frisches Zentralbankgeld drucken und es über Target2, ELA, EFSF, direkte Tender oder den erneuten Ankauf von Staatsanleihen verteilen. Die kommenden neuen quantitativen Maßnahmen Draghis werden den Euro schwächen und unterstützend auf den Goldpreis wirken, was die Shortspekulanten im Gold in arge Bedrängnis bringen dürfte.

Wir alle lernten als Kinder bereits, dass man nicht stehlen oder morden soll. Wir lernten jedoch nicht, dass man nicht stehlen darf, es sei denn, man arbeitet für die Steuerbehörde des Staates. Wir lernten nicht, dass man nicht Gewalt androhen darf, außer, man arbeitet für die Exekutive des Staates und nicht, dass man nicht morden darf, es sei denn, der Staat gibt eine Uniform und ein Gewehr und befiehlt zu töten. Gewalt oder die Androhung von Gewalt kann nicht die Basis für zwischenmenschliches Zusammenleben sein, sondern nur der freiwillige Austausch miteinander ist moralisch richtig. Die Regierungen in den Ländern uns insbesondere in Brüssel haben sich vom Volk entfernt und bestehlen jene, für die sie eigentlich arbeiten. Man hält sich nicht mehr an Regeln und ändert diese nach Belieben, weshalb es nur ein Frage der Zeit bleibt, bis die Bevölkerung ihre Pflicht erkennt, die Regeln ebenso missachtet und diesem Diebstahl ein Ende setzt.


CoT-Report

Sieht man sich die Positionierung der Produzenten im Gold nach den "Dissaggregated“-Daten der CFTC an, so wird das mittelfristig bullische Bild noch deutlicher. Seit 2008 hatten die Produzenten nicht mehr eine derart niedrige Shortposition gehalten. (Grüne Ellipse am rechten Ende des Charts) Auch das Managed Money hat das Tief der damaligen deflationären Angstphase erreicht.

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Diese Extrempositionen verdeutlichen die äußerst negative Stimmung bei den Edelmetallen. Diese Angst ist jedoch fundamental unbegründet, da es dieses Mal jede Menge Bails Outs und QEnfinity gibt, die einen möglichen deflationären Flächenbrand mit Liquidität bereits im Keim ertränken werden.

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Während die Produzenten ihre Shortposition verringerten und das Managed Money verstärkt short ging, waren die großen Spieler and der COMEX in der letzten Woche wieder auf der Shortseite unterwegs. Die großen 8 waren mit 23 Tagen der Weltproduktion short, während es in der Vorwoche nur 22 waren und die größten 4 Händler mit 11 anstatt 10 Tagen noch in der Vorwoche. Die Veränderungen sind minimal, doch scheint es, dass man bei 1.600 USD versucht den Deckel drauf zu halten, was jedoch nicht mehr so gelingen will. Nach dem zyprischen Bankraub dürften wir in den am Freitag erscheinenden Daten einen erheblichen Anstieg bei den Positionen der großen 4 Händler sehen.

Im Silber gab es zumindest bis zum Stichtag vor einer Woche keinen Aufbau der Nettoshortposition seitens JP Morgan und Co. Die dauerhafte Shortposition der großen 8 blieb unverändert bei 64 Tagen und die der großen 8 ging um einen Tag zurück auf 60 Tage der Weltproduktion. Die Daten von Freitag werden interessant, da der Preis von Silber seit fünf Handelstagen einfach nicht mehr über die 29 USD hinaus klettern kann, was wir aufgrund der Stärke von Gold nicht auf spekulative Shortpositionen zurückführen.

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Silber schwach in der letzten Handelswoche

Während Gold sich dem Zielbereich zwischen 1.625 USD und 1.635 USD schrittweise annähert, kommt Silber seit einer Woche nicht mehr hinterher. Der Preis keilt sich unter der Marke von 29 USD ein. Wir hatten einen kurzfristigen Anstieg auf 30 USD erwartet, was von dem aktuellen Niveau aus nur einen Katzensprung weit entfernt liegt. Bei 30 USD erwarten wir dann noch einmal spekulativen Druck auf den Preis. Kann Silber im Zuge eines stärkeren Goldpreises nicht die Marke von 29 USD überwinden und mit ansteigen, so droht bei dem nächsten Rücksetzer von Gold ein Test der Unterstützung bei 28,20 USD bis 28 USD. Mittelfristig stehen die Ampeln jedoch auf Grün und sehen aktuell eine Bodenbildung, in der die Bären mit der Zeit immer weiter aufgerieben werden.

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© Markus Blaschzok
Dipl. Betriebswirt (FH), CFTe
www.markus-blaschzok.de

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